Aluminium Gehrungssäge

Aluminium Gehrungssäge


📅 4.11.2025👁️ 6 Aufrufe

Aluminium-Gehrungssäge: Der Schlüssel zu präzisen Winkelschnitten in Industrie und Handwerk


Eine Aluminium-Gehrungssäge ist das entscheidende Präzisionsinstrument in jeder Fertigung, die Aluminiumprofile zu Rahmen, Gestellen oder komplexen Konstruktionen verbindet. Während eine einfache Kappsäge lediglich einen 90-Grad-Schnitt durchführt, ist die Gehrungssäge darauf spezialisiert, exakte Winkel – allen voran den kritischen 45-Grad-Schnitt – mit höchster Wiederholgenauigkeit zu erzeugen. Im Fenster-, Türen- und Fassadenbau, im Messebau sowie im hochwertigen Maschinenbau ist die Qualität des Gehrungsschnitts die direkte Visitenkarte des Endprodukts. Ein Spalt von nur einem Zehntelgrad im Winkel führt unweigerlich zu einer sichtbaren Lücke in der Ecke.

Die besonderen Materialeigenschaften von Aluminium, von seiner Neigung zur Adhäsion bis hin zu seiner hohen Wärmeleitfähigkeit, stellen extreme Anforderungen an die Maschinentechnologie. Eine einfache "Holz-Gehrungssäge" ist für den professionellen Aluminiumzuschnitt ungeeignet und führt zu unsauberen Schnitten, hohem Werkzeugverschleiß und Sicherheitsrisiken.

Dieser umfassende Leitfaden beleuchtet tiefgehend die Technologie, die verschiedenen Bauarten von der manuellen Einkopf- bis zur vollautomatischen CNC-Doppelgehrungssäge und die entscheidenden Faktoren, die Sie beim Kauf und Betrieb einer Aluminium-Gehrungssäge beachten müssen.


Warum Aluminium eine spezielle Gehrungssäge erfordert


Aluminium ist ein Leichtmetall mit anspruchsvollen Zerspanungseigenschaften. Ein präziser Winkelschnitt potenziert diese Herausforderungen. Die Maschine muss nicht nur das Material trennen, sondern dies auch in einem schrägen Winkel tun, was die Kontaktfläche des Sägeblattes und die Spanabfuhr verändert.


Die Zerspanungs-Herausforderungen: Schmieren, Wärme und Spanbildung


Die drei Hauptprobleme bei der Aluminiumzerspanung sind:

  1. Adhäsion (Neigung zum Schmieren): Weiche Aluminiumlegierungen neigen dazu, unter Druck und Wärme am Sägezahn zu "kleben". Dies führt zur Bildung einer Aufbauschneide, die den Spanwinkel verändert, die Reibung erhöht und das Werkzeug unbrauchbar macht. Der Schnitt wird unsauber und "reißt".

  2. Wärmeentwicklung und -leitung: Obwohl der Schnitt "kalt" (d.h. ohne Funkenflug) erfolgt, entsteht Reibungswärme. Aluminium leitet diese Wärme exzellent. Ohne gezielte Kühlung kann sich das dünnwandige Profil verziehen, was die Winkelgenauigkeit zerstört.

  3. Spanabfuhr: Aluminium erzeugt oft lange, zähe Fließspäne. Diese müssen, besonders bei einem Gehrungsschnitt in einem Hohlkammerprofil, sofort und effizient aus dem Schnittkanal entfernt werden, um ein Verklemmen des Sägeblattes zu verhindern.


Der kritische Faktor: Präzision im Winkel


Ein 90-Grad-Schnitt verzeiht minimale Fehler. Ein Gehrungsschnitt nicht. Wenn zwei Profile mit 45 Grad zu einem 90-Grad-Rahmen verbunden werden, addiert sich jeder Fehler. Ein Schnitt von 45,2 Grad auf beiden Seiten führt zu einer sichtbaren Lücke von 0,4 Grad in der Ecke. Eine hochwertige Aluminium-Gehrungssäge muss daher eine Schwenk- und Positioniergenauigkeit im Hundertstel-Millimeter-Bereich aufweisen und diese über Jahre hinweg halten. Dies erfordert ein extrem verwindungssteifes Maschinenbett und eine vibrationsfreie Sägeblattführung.


Der Einfluss von Legierungen auf den Gehrungsschnitt


Industrielles Aluminium ist fast immer eine Legierung.

  • Knetlegierungen (z.B. 6000er Serie wie AlMgSi): Standard im Fenster- und Profilbau. Sie sind gut zerspanbar, erfordern aber eine sehr saubere Schneide und perfekte Kühlung, um das Schmieren zu verhindern.

  • Gusslegierungen (z.B. AlSi): Enthalten Silizium, das wie Schleifpapier wirkt. Dies erhöht den Verschleiß des Sägeblattes dramatisch und erfordert extrem harte Schneidstoffe (Hartmetall).


Kerntechnologie der Gehrungssäge: Mehr als nur ein schwenkbarer Kopf


Die Qualität einer Aluminium-Gehrungssäge definiert sich durch das perfekte Zusammenspiel von Mechanik, Werkzeug und Steuerung.


Das Fundament: Maschinenbett und Stabilität


Jede Vibration während des Schnitts ist Gift für die Winkelgenauigkeit und die Lebensdauer des Sägeblattes. Das Fundament einer professionellen Gehrungssäge ist daher ein schweres, schwingungsdämpfendes Maschinenbett. Bei High-End-Maschinen besteht dieses aus dickwandigem, spannungsarm geglühtem Stahl, Gusseisen oder einem vibrationsabsorbierenden Mineralguss-Verbund. Eine leichte Blechkonstruktion, wie bei Hobbymaschinen, kann die beim Hochgeschwindigkeitsschnitt entstehenden Kräfte nicht aufnehmen.


Herzstück Sägeblatt: Zahnform und Spanwinkel für Aluminium


Das Sägeblatt ist das wichtigste Werkzeug. Für den Hochgeschwindigkeitsschnitt in Aluminium sind ausschließlich Hartmetall-bestückte (HM) Sägeblätter, oft als TCT (Tungsten Carbide Tipped) bezeichnet, geeignet.

  • Zahnform: Die universell beste Zahnform für Aluminiumprofile ist der Trapez-Flachzahn (TR-F oder TCG). Ein höherer Zahn (Trapez) schneidet vor und ist schmaler, gefolgt von einem niedrigeren, breiten Flachzahn, der nachschneidet. Dies teilt den Span auf, sorgt für extreme Laufruhe und verhindert das Ausreißen an den Kanten.

  • Der Spanwinkel: Dies ist der kritischste Parameter. Für dünnwandige Aluminiumprofile ist ein negativer Spanwinkel (z.B. -5° bis -8°) zwingend erforderlich. Ein positiver Spanwinkel (wie bei Holz) würde sich aggressiv in das weiche Profil "beißen" und es anheben, verkanten oder verformen. Der negative Winkel hat eine schabende, drückende Wirkung. Er hält das Profil fest auf dem Maschinentisch und sorgt für einen ruhigen, kontrollierten Schnitt.

  • Sägeblatt-Durchmesser: Gängige Durchmesser reichen von 350 mm bis über 600 mm. Der Durchmesser bestimmt die maximale Schnitthöhe und -breite.


Unerlässlich: Kühl- und Schmiersysteme


Man kann Aluminium nicht trocken sägen. Die Adhäsion würde das Sägeblatt innerhalb von Minuten zerstören.

  • Minimalmengenschmierung (MQL): Dies ist der heutige Industriestandard für die Profilbearbeitung. Ein Öl-Luft-Gemisch wird als feiner Nebel (Aerosol) mit hohem Druck direkt auf die Schneiden des Sägeblattes gesprüht.

    • Vorteile: Extrem geringer Verbrauch (wenige Milliliter pro Stunde), die Profile bleiben fast trocken und können sofort weiterverarbeitet (z.B. geschweißt oder verpresst) werden. Keine Entsorgungsprobleme.

    • Nachteile: Geringere Kühlwirkung als Flutkühlung.

  • Flutkühlung (Emulsion): Eine Mischung aus Wasser und Öl überflutet den Schnittbereich. Dies wird fast ausschließlich bei Kaltkreissägen für Vollmaterial verwendet, nicht bei Hochgeschwindigkeits-Gehrungssägen für Profile, da die Entsorgung der Emulsion und die Reinigung der nassen Profile zu aufwändig wäre.


Das A und O: Präzise Spannsysteme


Das Profil darf sich während des Schnitts nicht um einen Mikrometer bewegen. Eine Aluminium-Gehrungssäge benötigt zwingend horizontale und vertikale Spannsysteme.

  • Vertikalspanner (pneumatisch): Drücken das Profil von oben fest auf den Maschimentisch.

  • Horizontalspanner (pneumatisch): Drücken das Profil von vorne gegen den hinteren Anschlag.

Nur die Kombination aus beiden garantiert, dass das Profil absolut fixiert ist, wenn das Sägeblatt im Winkel eintaucht. Bei billigen Sägen, die nur einen Spanner haben, kann das Profil "flattern" oder angehoben werden.


Der Antrieb: Vorschub und Drehzahl


Moderne Aluminiumsägen sind Schnellläufer (ca. 3.000 - 6.000 U/min), um die Hartmetall-Schneiden im optimalen Schnittgeschwindigkeitsbereich zu betreiben. Der Vorschub des Sägeblattes (wie schnell es durch das Material fährt) muss kontrolliert sein. Ein pneumatischer oder idealerweise ein hydro-pneumatischer Vorschub sorgt für eine gleichmäßige, ruckfreie Bewegung, auch wenn der Materialquerschnitt wechselt (z.B. beim Eintauchen in eine Hohlkammer).


Typen von Aluminium-Gehrungssägen: Von Manuell bis Voll-CNC


Die Wahl der Maschine hängt direkt von der Stückzahl, der Profilgröße und dem Automatisierungsgrad ab.


Die Kappsäge (Einfache Gehrungssäge)


Dies ist der Einstieg. Oft als "Zug-Kapp-Gehrungssäge" bekannt. Der Kopf kann manuell geschwenkt werden. Für den professionellen Einsatz im Aluminiumbau sind diese oft als Untertisch-Kappsägen ausgeführt. Das Sägeblatt kommt von unten, was die Sicherheit erhöht und das Spannen erleichtert. Sie sind flexibel für Einzelzuschnitte im Werkstattbetrieb, aber ungeeignet für Serien.


Die Einkopf-Gehrungssäge (Halbautomatisch)


Dies ist die Standardmaschine für Handwerk, Schlossereien, Messebau und Sonderbau.

  • Merkmale: Ein massives Maschinenbett, ein schwenkbares Sägeaggregat (oft von +45° bis -45° oder sogar +22,5°), pneumatische Spannvorrichtungen und ein hydro-pneumatischer Sägevorschub.

  • Arbeitsablauf:

    1. Winkel am Aggregat manuell oder motorisch einstellen.

    2. Profil anlegen (oft gegen einen Längenanschlag, z.B. einen Messanschlag mit Digitalanzeige).

    3. Spanner per Fuß- oder Handventil betätigen.

    4. Sägezyklus (Sägen, Kühlen, Rücklauf) per Zweihandbedienung starten.

  • Nachteil: Für einen Rahmen müssen vier Profile einzeln geschnitten werden. Für ein Profil mit zwei Gehrungen muss es gewendet und neu positioniert werden, was Zeit kostet und Fehlerquellen birgt.


Die Doppelgehrungssäge – Der Maßstab für Effizienz


Dies ist die Schlüsselmaschine für die industrielle Fertigung im Fenster-, Türen- und Fassadenbau sowie in der Serienfertigung von Rahmensystemen.

  • Funktionsweise: Zwei Sägeaggregate sind auf einem langen, extrem massiven Maschinenbett montiert. Ein Aggregat ist fest (die Referenz), das andere ist motorisch auf hochpräzisen Linearführungen verfahrbar.

  • Der Quantensprung (CNC-Steuerung): Der Bediener muss nicht mehr manuell messen. Er lädt eine Schnittliste (aus der Arbeitsvorbereitung/ERP-System) oder gibt die Maße am Touchscreen ein (z.B. "Länge: 2500 mm, Winkel A: 45°, Winkel B: 45°").

  • Arbeitsablauf:

    1. Eine 6-Meter-Stange wird eingelegt.

    2. Die Steuerung fährt das bewegliche Aggregat auf das exakte Längenmaß (z.B. 2500 mm).

    3. Beide Sägeköpfe schwenken automatisch auf die gewünschten Winkel (z.B. 45°).

    4. Beide Schnitte werden absolut parallel und gleichzeitig ausgeführt.

  • Vorteil: Enorme Zeitersparnis, absolute Wiederholgenauigkeit, Reduzierung von Messfehlern auf Null. Moderne Maschinen verarbeiten komplexe Aufträge im Minutentakt.


Vollautomatische Gehrungssäge-Zentren


Die höchste Evolutionsstufe kombiniert die Doppelgehrungssäge mit einem CNC-Bearbeitungszentrum. Diese 5-Achs-Maschinen können nicht nur sägen, sondern in der gleichen Aufspannung auch bohren, fräsen (z.B. für Schlösser, Beschläge) und Gewinde schneiden.


Abgrenzung: Gehrungssäge vs. Andere Aluminium-Sägen


Um die Gehrungssäge richtig einzuordnen, muss man sie von anderen Aluminium-Schneidemaschinen unterscheiden.


Unterschied zur Kaltkreissäge


Die Kaltkreissäge ist ein Langsamläufer (z.B. 60 U/min) mit einem HSS-Blatt und Flutkühlung. Sie ist unschlagbar beim Trennen von Vollmaterial (massive Stangen, Blöcke). Eine Gehrungssäge ist ein Schnellläufer (z.B. 4000 U/min) mit HM-Blatt und MQL. Sie ist spezialisiert auf Profile (Hohlkammern) und auf Winkelschnitte. Eine Gehrungssäge ist für Vollmaterial ungeeignet, eine Kaltkreissäge ist für den schnellen Profilzuschnitt zu langsam.


Unterschied zur Plattensäge


Eine Plattensäge (horizontal oder vertikal) ist ausschließlich für das Trennen von flächigem Material (Aluminiumplatten, Dibond) konzipiert. Eine Gehrungssäge ist für stangenförmiges Material (Profile, Rohre) ausgelegt.


Unterschied zur Bandsäge


Eine Bandsäge (horizontal) wird, ähnlich der Kaltkreissäge, oft für große Querschnitte und Vollmaterial (Blöcke, Barren) verwendet. Sie ist langsamer und meist weniger präzise im Winkel als eine Gehrungssäge, hat aber den Vorteil einer sehr dünnen Schnittfuge (wenig Materialverlust).


Anwendungsbereiche: Wo präzise Gehrungsschnitte unverzichtbar sind


Der Bedarf an präzisen Aluminium-Gehrungsschnitten durchdringt zahlreiche Hochtechnologie- und Designbranchen.


Fenster-, Türen- und Fassadenbau


Dies ist der mit Abstand größte Anwendungsbereich. Der gesamte Sektor basiert auf der Verbindung von vier (oder mehr) Profilen zu einem Rahmen. Die 45-Grad-Gehrung ist die Standardverbindung, die anschließend verpresst (bei Aluminium) oder verschweißt (bei PVC) wird. Doppelgehrungssägen sind hier das Rückgrat der Produktion. Sie müssen nicht nur 45-Grad-Schnitte, sondern auch 90-Grad-Schnitte für T-Verbindungen (Kämpfer) und variable Winkel für Sonderbauten (z.B. Giebelfenster) perfekt beherrschen.


Messe- und Ladenbau


Für den Bau von Displays, Vitrinen, Beleuchtungssystemen und modularen Messeständen werden Aluminium-Systemprofile (Nutprofile) verwendet. Die Ästhetik ist hier entscheidend. Ein sauberer, spaltfreier Gehrungsschnitt ist ein Muss. Hier kommen oft flexible Einkopf-Gehrungssägen zum Einsatz.


Maschinen- und Anlagenbau


Für Schutzeinhausungen, leichte Portale, Arbeitsplatzsysteme und Maschinengestelle werden ebenfalls Systemprofile verwendet. Die Präzision des Gehrungsschnitts ist hier wichtig für die Stabilität und Rechtwinkligkeit der gesamten Konstruktion.


Möbelindustrie und Design


Im modernen Möbeldesign wird Aluminium für sichtbare Rahmen an Schränken, Regalen, Tischen und Küchenfronten eingesetzt. Die Anforderungen an die Oberflächenqualität und die "Null-Fuge" in der Gehrung sind extrem hoch und erfordern High-End-Sägen.


Die Kaufentscheidung: Worauf Sie beim Kauf einer Aluminium-Gehrungssäge achten müssen


Der Kauf einer Gehrungssäge ist eine langfristige Investition. Die folgenden Kriterien sind entscheidend.


Bedarfsanalyse: Stückzahl, Profilgröße und Winkelvielfalt


  • Stückzahl: Für 5 Schnitte pro Tag reicht eine manuelle Säge. Für 50 Rahmen pro Tag ist eine Doppelgehrungssäge unerlässlich.

  • Profilgröße: Definieren Sie das größte Profil (Höhe und Breite), das Sie schneiden müssen. Dies bestimmt den minimalen Sägeblatt-Durchmesser und die Maschinenbauart (z.B. 600er Blatt für Fassadenprofile).

  • Winkel: Reichen 45 und 90 Grad oder benötigen Sie stufenlose Winkel (z.B. 22,5° bis 135°) für Sonderbauten?


Die Schnittliste: Manuelle Eingabe vs. CNC-Listenverarbeitung


Wie kommen die Maße in die Maschine? Das manuelle Einstellen von Längenanschlägen ist langsam und birgt Fehler. Eine Maschine mit CNC-Positioniersteuerung (für Länge und Winkel) ist der heutige Standard. Ideal ist die Anbindung an die Arbeitsvorbereitung (ERP/CAD-System), bei der die Schnittlisten digital übertragen werden.


Software und Verschnittoptimierung


Aluminium ist teuer. Der Abfall (Verschnitt) ist ein enormer Kostenfaktor. Eine moderne Steuerung muss eine Verschnittoptimierungs-Software beinhalten. Diese Software berechnet aus einer Liste von benötigten Teilen (z.B. 10x 1200mm, 5x 800mm) den optimalen Plan, um diese aus den 6-Meter-Lagerstangen mit minimalem Reststück zu schneiden. Die Materialersparnis durch diese Software amortisiert die Mehrkosten der CNC-Steuerung oft innerhalb weniger Monate.


Wirtschaftlichkeit und ROI


Der Return on Investment (ROI) einer CNC-Doppelgehrungssäge im Vergleich zu einer Einkopf-Säge ist enorm. Er speist sich aus drei Quellen:

  1. Personalersparnis: Ein Bediener an einer Doppelgehrungssäge ist um ein Vielfaches schneller als an einer Einkopf-Säge (Faktor 5-10).

  2. Materialersparnis: Die Verschnittoptimierung spart bares Geld beim Materialeinkauf.

  3. Fehlerreduktion: Manuelle Messfehler werden eliminiert. Es gibt keinen Ausschuss mehr durch "Vermessen".


Neuanschaffung vs. Gebrauchtmarkt


Der Gebrauchtmarkt für Gehrungssägen ist groß, aber riskant. Die Präzision hängt von der Mechanik ab: Sind die Führungen der Doppelgehrungssäge noch exakt? Sind die Schwenklager des Kopfes ausgeschlagen? Entspricht die Steuerung noch dem Stand der Technik und ist sie netzwerkfähig? Entscheidend ist die Sicherheit: Veraltete Maschinen haben oft mangelhafte Schutzeinrichtungen.


Sicherheit, CE-Konformität und Wartung


Eine Hochgeschwindigkeits-Säge, die Metall zerspant, erzeugt enorme Kräfte und wirft Späne mit hoher Geschwindigkeit aus. Sicherheit ist nicht verhandelbar.


Die Bedeutung der CE-Kennzeichnung für Gehrungssägen


Jede Maschine im EWR muss CE-konform sein. Bei einer Gehrungssäge bedeutet dies:

  • Vollverkleidung (Schutzkabine): Der Sägebereich muss komplett gekapselt sein, um den Bediener vor Spänen und bei einem (sehr seltenen) Sägeblattbruch zu schützen. Die Kabine muss verriegelt sein und darf sich während des Zyklus nicht öffnen lassen.

  • Spann-Logik: Die Säge darf nicht auslösen, wenn die pneumatischen Spanner nicht den vollen Druck aufgebaut haben.

  • Zweihandbedienung: Der Sägezyklus darf nur durch das gleichzeitige Betätigen von zwei Tasten (außerhalb des Gefahrenbereichs) gestartet werden.

Basierend auf der Erfahrung aus einer Fülle von Kundenprojekten können wir bestätigen, dass eine sorgfältige Inspektion der CE-konformen Sicherheit und Fertigungsqualität unerlässlich ist, um den langfristig sicheren und störungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Eine Investition in eine sichere Maschine ist immer auch eine Investition in die Vermeidung von teuren Ausfallzeiten.


Ergonomie und Bedienersicherheit


Zur Sicherheit gehört auch die Ergonomie. Das Hantieren mit 6-Meter-Profilen ist anstrengend. Rollenbahnen am Ein- und Auslauf sind zwingend erforderlich. Die Absaugung von Spänen und dem Ölnebel der MQL ist wichtig für eine saubere Luft am Arbeitsplatz. Moderne Kabinen sind zudem schallgedämmt.


Präventive Wartung: Präzision dauerhaft sichern


Eine Gehrungssäge ist nur so präzise wie ihre Kalibrierung.

  • Winkelprüfung: Die 45- und 90-Grad-Anschläge müssen regelmäßig mit Präzisionswinkeln überprüft und justiert werden.

  • Sägeblatt: Muss regelmäßig auf Schärfe und Haarrisse geprüft werden. Ein stumpfes Blatt erhöht den Schnittdruck und ruiniert die Schnittqualität.

  • MQL-System: Die Düsen müssen sauber und korrekt auf das Sägeblatt ausgerichtet sein.

  • Führungen: Linearführungen (bei Doppelgehrungssägen) müssen sauber und geschmiert sein.

Dank unserer langjährigen Expertise aus diversen Installationen stellen wir sicher, dass Abnahmen und Serviceeinsätze stets mit maximaler Sorgfalt hinsichtlich Qualität und der Einhaltung aller CE-Sicherheitsstandards erfolgen. Nur eine perfekt gewartete Maschine liefert dauerhaft perfekte Gehrungen.


Evomatec: Ihr Partner für präzise Gehrungsschnitt-Lösungen


Die Auswahl der richtigen Gehrungssäge – ob Einkopf oder Doppelkopf, ob manuell oder voll-CNC – ist eine komplexe Entscheidung. Es geht nicht nur um den Kauf einer Maschine, sondern um die Integration eines Prozesses in Ihre Fertigung. Bei Evomatec verstehen wir, dass die Säge der erste Schritt in einer Kette ist, die mit einer sauberen Datenübergabe aus dem Büro beginnt und bei einem perfekt geschnittenen Teil für die nachfolgende Eckverpressung endet.

Unsere fundierte Praxiserfahrung aus zahlreichen Kundenprojekten ist die Grundlage dafür, dass wir bei allen Installationen kompromisslos auf Detailgenauigkeit, Langlebigkeit und die Einhaltung aller relevanten Sicherheitsnormen achten. Wir liefern nicht nur die Maschine, sondern die prozesssichere Lösung.


Zukunft des Gehrungsschnitts: Automation und Vernetzung


Der Trend geht unaufhaltsam zur intelligenten, vernetzten Säge.


Von der Säge zur autonomen Zelle


Die Doppelgehrungssäge der Zukunft wird automatisch aus einem Stangenlager beschickt. Nach dem Schnitt entnimmt ein Roboter die Teile, führt sie bei Bedarf einer Entgratstation oder einem CNC-Bearbeitungszentrum zu und stapelt sie auftragsbezogen ab.


Intelligente Vernetzung (Industrie 4.0)


Die Säge ist ein datenliefernder Teil der "Smart Factory". Sie meldet ihren Status, den Sägeblattverschleiß (Predictive Maintenance) und die geschnittenen Stückzahlen in Echtzeit an das ERP-System. Die Verschnittoptimierung läuft cloudbasiert und berücksichtigt Aufträge über mehrere Maschinen hinweg.


Nachhaltigkeit: Energieeffizienz und MQL


Moderne Servomotoren für die Positionierung und energieeffiziente Hochfrequenz-Sägemotoren senken den Stromverbrauch. Der konsequente Einsatz der Minimalmengenschmierung (MQL) eliminiert Emulsionen und macht die Produktion sauberer und umweltfreundlicher.


Häufig gestellte Fragen (FAQ)



Was ist der Unterschied zwischen einer Kappsäge und einer Gehrungssäge?


Die Begriffe werden oft synonym verwendet, aber es gibt eine technische Unterscheidung. Eine Kappsäge ist primär für den 90-Grad-Trennschnitt (das Kappen) ausgelegt. Eine Gehrungssäge ist eine Kappsäge, die zusätzlich die Funktion besitzt, ihren Kopf oder Tisch zu schwenken, um Winkelschnitte (Gehrungen) durchzuführen. Im professionellen Bereich ist fast jede Kappsäge auch eine Gehrungssäge.


Warum ist ein negativer Spanwinkel beim Sägen von Aluminiumprofilen so wichtig?


Ein negativer Spanwinkel (die Zahnspitze ist leicht nach hinten geneigt) ist entscheidend für die Sicherheit und Qualität beim Schneiden von dünnwandigen Profilen. Ein positiver Winkel würde "aggressiv" in das dünne Material beißen und es anheben, verbiegen oder verkanten. Der negative Winkel hat eine "schabende" Wirkung, drückt das Profil stabil gegen den Anschlag und verhindert, dass das Sägeblatt "klettert". Dies sorgt für einen sauberen Schnitt ohne Verformung.


Muss ich Aluminium beim Sägen immer kühlen oder schmieren?


Ja, uneingeschränkt. Aluminium neigt stark dazu, an der Schneide zu kleben und zu "schmieren" (Aufbauschneide). Ohne Schmierung würde das Sägeblatt innerhalb kürzester Zeit durch das anhaftende Material blockieren, die Schnittqualität würde drastisch sinken und das Blatt würde durch Überhitzung zerstört. Moderne Minimalmengenschmiersysteme (MQL) sind dabei extrem effizient, sauber und der Standard für die Profilbearbeitung.


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